Yoga - Ein Lebensweg
 


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Indienreise 2025

Man nehme prächtige Tempel, aufregende Städte, goldene Strände, sanfte Flüsse sowie das Feuerwerk von Farben und gebe eine Prise spirituellen Zauber hinzu – das Ergebnis lautet: SÜDINDIEN
Das sind die perfekten Zutaten für eine Reise voller Überraschungen, Abenteuer und Magie. Ob Kultur oder Natur, ob Idylle oder Trubel, ob mitten unter Menschen oder einfach ganz für sich allein: Es wird eine Reise „des Erlebens und der Mitnahme“.

Die berühmten Worte „Sag niemals nie“ darf sich nicht nur Sean Connery alias James Bond auf die Fahne schreiben, sondern auch Maria Okle und Bernhard Frindt. Denn bereits zum vierten Mal reisten die beiden mit neun Personen nach Indien, um den bunten Mix Südindiens zu erleben, der Tradition und Moderne, Hektik und Ruhe auf beeindruckende Weise verbindet. Die Studienreise „Yoga - Ein Lebensweg“ führte uns erneut, begleitet von der uns seit Jahren liebgewonnenen Lisa Thole, durch Tamil Nadu in Südindien.

Von Zürich über Abu Dhabi kommend betraten wir in Chennai indischen Boden, wo Lisa mitten in der Nacht auf uns wartete. Shankar, der Busfahrer unseres Vertrauens, brachte uns zum ersten indischen Frühstück nach Tiruvannamalai, einem der meistbesuchten hinduistischen Wallfahrtsorte Tamil Nadus. Am Fuß des Berges Arunachala liegend, war diese Stadt Wirkungsort von Ramana Maharshi und von Yogi Ramsuratkumar.

Yogi Ramsuratkumar – sein Ashram, eine echte Oase der Ruhe, ist bis heute ein Ort des Friedens und der spirituellen Praxis. Die Begegnung sowie persönliche Gespräche mit Ma Devaki machten uns mit dem „lebendigen Vermächtnis“ von Yogi Ramsuratkumar vertraut – Prinzipien der Einfachheit sowie Grundwerte, nach denen er selbst lebte.

Ramana Maharshi – auch seinen Spuren folgten wir mit dem Besuch des Ashrams „Sri Ramanasramam“ und des gewaltigen Arunachalesvara - Tempels, der zu den bedeutendsten Beispielen der Tempelarchitektur Tamil Nadus gehört. Ein besonderes Erlebnis war, wie bei den Besuchen zuvor, der meditative Aufstieg zur Virupaksha-Höhle, seiner Einsiedelei an den Hängen des Arunachala.

Hier in Tiruvannamalai erfuhren wir, welch spirituelle Energie von den „geistigen Vätern“ (Philosophen und Yogis) ausgeht und von den Menschen Südindiens spürbar lebendig gehalten wird.

Auf der Fahrt nach Trichy besuchten wir den Sri Ranganathaswamy - Tempel, das größte aktive Tempelareal der Welt. Der gewaltige Tempel, umgeben von prachtvollen, häufig bunt verzierten Gopurams (Tempeltürmen), wirkt wie eine eigene Stadt. Sri Ranganathaswamy ist nicht nur irgendein Bauwerk, sondern wird als ein Ort gesehen, an dem sich Religion, Geschichte, Mythologie, Architektur und Kultur auf einzigartige Weise verbinden. Die Tempelanlage ist seit Jahrhunderten ein Herzstück hinduistischer Tradition.

Nach fast einer Woche in Indien machten wir uns dann auf den Weg nach Muthukulam. Unser nächstes Ziel war „COPE“, ein Kinderhilfsprojekt, welches wir seit Jahren aktiv unterstützen und begleiten. Pater Jesu, Rani, die gesamte COPE-FAMILY sowie strahlende Kinder und Jugendliche sorgten für einen überaus herzlichen Empfang, der uns alle emotional sehr berührt hat. Wiedersehensfreude, freundschaftliche Verbundenheit und Dankbarkeit machten diesen Tag für jeden von uns zu einem ganz besonderen Erlebnis.
Zur Begrüßung waren auch schon unsere Patenkinder gekommen. Das Wiedersehen mit ihnen war für alle Beteiligten wieder ein bewegender und gleichzeitig dankbarer Moment.

Nach einem persönlichen Austausch mit den Patenkindern hieß es jedoch auch schon wieder Abschied nehmen, denn für uns ging die Fahrt weiter zur St. Fathima Middle School. Und welch farbenfroher Empfang wurde uns dort geboten – 280 Kinder hießen uns willkommen, Rani und ihr „Tanz-Team“ überraschten uns mit einer spektakulären Tanzeinlage zu Wiener Walzer-Klängen und die stolzen Tänzerinnen und Tänzer der Schule präsentierten sich wie immer farbenfroh und lächelnd mit einem atemberaubenden Tanzprogramm. Anschließend ging es in die Klassenzimmer, wo wir von den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften schon sehnsüchtig erwartet wurden. Fragen beantworten, die Einrichtung eines Klassenzimmers visuell aufnehmen, die Klassengröße sowie die Gemeinschaft und das disziplinierte Verhalten wahrnehmen – all das brachte so manchen von uns zum Staunen.

Zur Belohnung erhielten die Kinder ein leckeres Mittagessen und als kleines Geschenk einen Apfel, den alle freudestrahlend und dankbar in Händen hielten. Emotional reich beschenkt nahmen wir dankbar Abschied von der gesamten Schulgemeinschaft der St. Fathima Middle School.

Zurück im Muthukulam wartete bereits das dortige Küchenteam mit köstlichen Speisen auf uns. Dank und Respekt gilt diesem herausragenden Küchenteam, das nicht nur uns, sondern täglich die ganze COPE-FAMILY versorgt.

Gut gestärkt besichtigten danach einige von uns mit Pater Jesu das „Oli Sportzentrum“. Unweit hiervon steht auch sein Elternhaus, wo wir seine Mutter begrüßen durften. Für diesen besonderen Moment gilt dir, lieber Jesu, unser aller Dank.

Nach kurzer Teepause fuhren wir erneut zur St. Fathima Middle School. Von dort aus ging es mit Tuk-Tuks über Land zu drei Dörfern, in denen wir Arivaham-Lernzentren besuchten. Jedes der Dörfer bot eine Besonderheit, die alle Bewohner stolz präsentierten.
Im ersten Dorf (Arivaham K.Colony) stellte sich ein junger Student vor, der durch COPE die Chance erhielt, diese Laufbahn überhaupt gehen zu können – bisher der erste und einzige Studierende im Dorf.
Im nächsten Dorf (Arivaham Anawim Kambalinayaganpatty) stand uns die Überraschung förmlich ins Gesicht geschrieben. Denn als wir vor drei Jahren den dortigen Arivaham besuchten, zeigten sich die Menschen – allen voran die Männer – sehr distanziert, zurückhaltend, beinahe abweisend. Damals für uns alle keine einfache Situation! Dank unermüdlichen Einsatzes und erfolgreicher Arbeit mit den Menschen im Dorf gelang es Pater Jesu und seinem Team im Laufe der drei Jahre, eine Kehrtwende herbeizuführen. Dieses Mal wurden wir von stolzen Männern mit einem Geschenk begrüßt und sie luden uns ein, ihr Dorf zu besuchen. Gerne folgten wir dieser Einladung. Wir kamen mit den Dorfbewohnern ins Gespräch, erhielten Zugang zu ihren Häusern und bekamen so deren Gastfreundschaft hautnah zu spüren. Dank dieser wundervollen Arbeit durch COPE konnten wir zufrieden und zuversichtlich zum nächsten Dorf weiterfahren.
Zuletzt galt unser Besuch dem Arivaham Oorunayaganpatty, wo uns Kinder mit roten Rosen willkommen hießen. Wie in den beiden Dörfern zuvor verwöhnten wir zur Feier des Tages Kinder und Erwachsene mit Süßigkeiten.

Abends, im hell erleuchteten Muthanampatty, warteten bereits die Dorfbewohner am Straßenrand auf uns. Mit Trommelwirbel wurden wir zur St. Antony Church geleitet, wo wir einen feierlichen Gottesdienst mitfeiern durften. Ein bewegender Dankgottesdienst für alle Sponsoren rund um Bernhard und Maria bildete den Abschluss eines unvergesslichen Tages bei indischen Freunden. Zur Feier des Tages erhielten alle Dorfbewohner vor ihrer Kirche ein Abendessen – unser Gastgeschenk.

Unter dem hell erleuchteten Kreuz von „St. Antony“ hieß es nun Abschied nehmen von lieb gewonnenen Freunden – Jesu, Rani, der gesamten COPE-FAMILY, den anwesenden Geistlichen, allen Menschen rund um Muthanampatty und ganz besonders den Kindern, die uns einen Tag lang ihr schönstes Lächeln geschenkt haben. Sichtlich gerührt nahmen wir voneinander Abschied mit dem Wissen, dass es die außergewöhnliche Arbeit und das Engagement von Pater Jesu und seinem Team zu würdigen und weiterhin zu unterstützen gilt.

Am Golf von Bengalen wurden wir von Maria und Bernhard mit besonderen Yogastunden verwöhnt. An diesem herrlichen Ort hieß es zwei Tage lang entspannen, denn vor uns lagen fünf Tage Programm in Pondicherry und Auroville, den Wirkungsstätten von Sri Aurobindo und Mirra Alfassa (bekannt unter dem Namen „Die Mutter“).

Im Sri Aurobindo-Ashram in Pondicherry, am gemeinsamen Grabmal von Sri Aurobindo und „der Mutter“, begannen wir, deren geistigen Spuren zu folgen. „Die Mutter“ gilt als Gründerin von Auroville, einer geplanten internationalen Stadt, grün und sauber, leise und gediegen. Den Höhepunkt bildete wohl für jeden von uns der unvergessliche Besuch im Matrimandir, dessen goldene Kuppel das geistige Zentrum Aurovilles symbolisiert. Fast täglich zog es uns in die um das Matrimandir angelegten zwölf Gärten und in die zwölf meditativen Räume (the petals). Durch Jayas beeindruckenden Vortrag begannen wir, diese Anlage zu verstehen. Anschaulich sprach sie über das „Symbol der Mutter“. Anhand der „Chart of Colours“ führte sie uns an den Inhalt heran und stellte so die Zusammenhänge zwischen dem mittleren Kreis, der für das göttliche Bewusstsein steht, und dem äußeren Kreis, der zwölf grundlegende Lebensqualitäten zeigt, her.
In Auroville besuchten wir auch Angelika Ehrle und Selvi, die über ihre wertvolle Arbeit in der von ihnen geleiteten Einrichtung für behinderte Kinder erzählten. Nach Besichtigung verschiedener Räume konnten wir erneut sehen, wie wichtig diese Einrichtung und wie unterstützenswert die Arbeit vor Ort ist.
Neugierig machten wir uns auf den Weg zu Lisas „Harmony Farm“. Vor Ort standen wir plötzlich mitten in einem großen Garten mit üppigem Pflanzenwuchs, wo Frank uns im Schatten eines Baumes nebst Komposthaufen die Permakultur dieser Farm mit „Kopf, Herz und Hand“ näherbrachte. Diese nachhaltige und ökologische Philosophie orientiert sich an den Kreisläufen der Natur. Der ganzheitliche Ansatz hilft, ein widerstandsfähiges Ökosystem zu gestalten, das sowohl für Menschen als auch für die Natur von Vorteil ist.

Nach zwei intensiven Wochen hieß es Abschied nehmen von Auroville und Pondicherry. Etwas wehmütig traten wir unsere Heimreise an. Auf dem Weg nach Chennai hielt Lisa aber noch einige kulturelle „Zückerstückchen“ bereit - im Zentrum der indischen Steinmetze das riesige „Descent of the Ganges“-Relief, „Krishna’s Butterball“, den Steinmetzladen unseres Vertrauens und zuletzt den aus weißem Marmor erbauten Jain-Tempel in Chennai. Zufrieden und mit Indiens Farbenpracht, Indiens Geruchswelt sowie Indiens „Kulturschätzen“ im Gepäck stiegen wir gut gelaunt in das Flugzeug Richtung Heimat.


Maria und Bernhard, Euch beiden herzlichen Dank für all die schönen Momente, die liebevolle Unterstützung und verantwortungsvolle Begleitung im Vorfeld sowie während der Reise.
Danke sagen wir Lisa, die uns mit fundiertem Wissen, langjähriger Erfahrung und ihrer spürbaren Liebe zu diesem Land Südindien auf eine wunderbare Art und Weise nähergebracht hat.
Ein herzliches Dankeschön für einen unvergesslichen Tag rund um Muthukulam und Muthanampatty geht an Pater Jesu und sein Team, an deren Gastfreundschaft wir noch lange denken werden.
Danke an alle, die diese Reise ermöglicht haben.

Eine besondere Reise ist zu Ende. Dieses zauberhafte Land umfasste uns mit allen Sinnen. Was bleibt, sind unvergessliche Momente, Erinnerungen an liebevolle Begegnungen, an Ruhe und Stille, aber auch Farben, die verzaubern, Gerüche, welche neugierig machen, und Geräusche, die uns mitnehmen.

INCREDIBLE INDIA

(Verfasserin: Elisabeth Frindt)